Indische Ärzte operieren mit modernster deutscher Medizintechnik, im australischen Bergbau wird mit schwerem deutschen Gerät gearbeitet, amerikanische Haushalte schwören auf Waschmaschinen „made in Germany“, in der ganzen Welt werden deutsche Autos und Lastwagen geschätzt. Der Außenhandel sorgt dafür, dass von der kleinsten Schraube bis zur riesigen Turbine, von Nahrungsmitteln bis zur aktuellen Trendmode alles rechtzeitig zum Kunden kommt - in guter Qualität und zu einem akzeptablen Preis, in ganz Deutschland und weltweit. Die Vielfalt der Handelsgüter und der Tätigkeiten ist hier Programm.
Der Außenhandel sammelt und bewertet Informationen über die Absatzchancen deutscher Produkte im Ausland und den Bedarf an ausländischen Waren in Deutschland. Er eröffnet für die Waren der deutschen Produktion neue Absatzmöglichkeiten und verhandelt mit ausländischen und deutschen Geschäftspartnern. Auf Messen im In- und Ausland informiert der Außenhandel und stellt die Waren vor. Im Export wie im Import werden große Warenmengen bewegt: Maschinen, Kraftwagen und Autowagenteile, technische Produkte, Pharmazeutika, chemische Produkte, IT-Produkte und Datenverarbeitung sind besonders wichtige Waren, mit denen deutsche Firmen im Außenhandel Geld verdienen.
Deutschland ist Exportvizeweltmeister und lebt vom internationalen Handel. Und die Branche wächst ständig: Seit dem Jahr 2000 sind die Einfuhren um 67 %, die Ausfuhren um rund 84 % gestiegen.
2012 betrug der Wert der ins Ausland exportierten Waren rund 1,1 Billionen Euro. Hier ein paar Beispiele: 2012 wurden 4,1 Millionen Autos, 1,6 Milliarden Liter Bier und 2 Millionen Tonnen Kartoffeln exportiert.
Die Hälfte der Exporte geht nach Europa, aber in den letzten Jahren sind Märkte wie Asien, Südamerika und die arabische Welt immer wichtiger geworden.
Ähnlich sieht es beim Import aus: Hightechprodukte aus Asien, Designeranzüge aus Italien, aber auch exotische Lebensmittel aus aller Welt oder Rohstoffe wie Erz, Gas, Kohle und EDV sind besonders wichtig. Der Import holt die Waren der Welt nach Deutschland. Per Luftfracht, Schiff, Container oder LKW sind die unterschiedlichsten Güter unterwegs - pünktlich, umweltschonend, sicher und ausgestattet mit den nötigen Zollpapieren. In der Transportkette sorgt der Außenhandel für die richtige Lagerung der Produkte und mit modernster Technik auch für die korrekte Zusammenstellung zum Weitertransport. Dabei weiß der Außenhändler, dass die Qualität seiner Waren auch nach langen oder komplizierten Transporten stimmen muss. Indem er die Zahlungsfristen in den unterschiedlichsten Währungen korrekt und realistisch kalkuliert, übernimmt der Außenhandel Risiken, die sonst seine Kunden tragen müssten. Verlängerte Zahlungsfristen verbessern auch deren finanzielle Liquidität und lassen das Geschäft wachsen.
Der Außenhandel hat viele spannende Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten: Dein Büro oder Warenlager, in dem Du im Einsatz bist, kann überall stehen: in Deutschland, Frankreich oder auch China. Die Transporte, die Du organisierst, führen über viele Kilometer und einige Stationen. Deine Dienstreisen können Dich in deutsche Städte, aber auch nach London, New York oder Tokio bringen. Der Außenhändler verbindet unterschiedliche Märkte und Kulturen, all dies lernst Du kennen. Selbstverständlich wickelst Du Aufträge und Verhandlungen in Fremdsprachen – meist Englisch - ab. Bei so vielen unterschiedlichen Produktionsorten lernst Du auch viel Interessantes über die Waren. Die Bedeutung des Außenhandels für Deutschland macht die Arbeit dort zum Beruf mit Zukunft.
In den Unternehmen des Außenhandels werden wie in den Betrieben des Großhandels Fachleute für den kaufmännischen Bereich, für Lagerung und Transport gebraucht. Ausbildungen als Kaufmann/Kauffrau oder mit der Spezialisierung Außenhandel, als Kaufmann/Kauffrau Büromanagement, als Fachkraft für Lagerlogistik oder als Fachlagerist bieten die Grundlage für Deinen erfolgreichen Start in den Handel. Auch eine große Zahl von Fort- und Weiterbildungen stehen Dir dann offen.