Die deutsche Automobilwirtschaft genießt weltweit große Anerkennung. Neben den global agierenden Fahrzeugherstellern bilden vor allem mittelständisch geprägte Unternehmen das Rückgrat der Branche. Was viele nicht wissen: rund achtzig Prozent der Teile eines Autos werden von Zulieferern aus der Kfz-Teileindustrie entwickelt und produziert. Die Kfz-Teileindustrie liefert ihre Produkte nicht nur an das Fertigungsband der Fahrzeughersteller, sondern auch in den Kfz-Ersatzteilmarkt. In diesem Ersatzteilmarkt konkurrieren die Fahrzeughersteller samt ihren angeschlossenen Vertriebsnetzen mit unabhängigen Kfz-Teilegroßhändlern. Rund 150 dieser Kfz-Teilegroßhändler mit über 1.000 Betriebsstellen sind im Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. (GVA) organisiert. Damit repräsentiert der GVA rund 80 Prozent des Umsatzes dieser mittelständisch strukturierten Branche.
In Deutschland gibt es rund 45 Millionen Kraftfahrzeuge, die regelmäßig gewartet und repariert werden müssen. Allein auf der Materialebene werden dabei rund 26 Milliarden Euro jährlich umgesetzt. In der Branche sind viele hunderttausend Menschen beschäftigt.
Der freie Kfz-Teilegroßhandel bildet ein wichtiges Verbindungsstück zwischen der Kfz-Teileindustrie und den Werkstätten. Er beliefert die Servicebetriebe oft mehrmals am Tag. Und er bietet ihnen dabei mehr als „nur“ Ersatz- und Verschleißteile, denn er ist ihnen in der Regel ein enger Partner mit einem umfangreichen Dienstleistungsportfolio. Die stark elektronikbezogene Fahrzeugdiagnose und –instandsetzung etwa hat den Kfz-Teilegroßhändler vom Verkäufer „von technischen Produkten zum Anfassen“ zu einem Makler von Software und technischen Informationen werden lassen, ohne die eine Reparatur heutzutage oft unmöglich ist. Nicht zu unterschätzen ist auch der breite Service des Kfz-Teilegroßhandels für seine Werkstattkunden in den Segmenten Schulung, werkstattbezogene EDV und Kundenfinanzierung.
Die mit diesem Leistungsspektrum verbundenen vielfältigen Aufgaben machen die Unternehmen des freien Kfz-Teilegroßhandels zu interessanten Ausbildungsstätten und zu Arbeitgebern mit vielen spannenden Berufsbildern. Geprägt sind die Aufgaben etwa vom Umgang mit Lieferanten und Kunden im Inland, aber – je nach Ausrichtung des Kfz-Teilegroßhandelsunternehmens – auch im Ausland. Der freie Kfz-Teilegroßhandel bietet Jobs und Perspektiven für Menschen, die gerne auf andere zugehen und mit anderen Menschen zu tun haben. Gleichzeitig sind aber auch „Innendienstleister“ gefragt, denen es vielleicht mehr liegt zu planen, zu steuern, zu kontrollieren und zu kalkulieren. Der Kfz-Teilegroßhandel beschäftigt sich mit spannenden Produkten rund um das Auto – wir sind eine Branche, in der es nicht langweilig wird!